Stpoelten alevi's Webseite



      Alevi Kültür Birligi

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Hz .   A L I' D E N  S E C M E L E R

Öfke korkunç bir atestir. Onu bastiran atesi sondurur, yapamayan icinde yanip gider.
Dunyayi yutsa, yoksul kalacak biri var: Ac gozlu.
Kiskanclik vucudu kemirir.
Dogru her zaman yuce, yalanci her zaman asagi ve cucedir.
Milletlerin olcu ve terazisi adalettir.
Sana karsilik iyilik yapanlara tesekkur etmesini bilenlere de iyilik et.
Yoksula yardimi dilenmeden yap. Sen onu el acmak zorunda birakirsan, verdigin sadaka ile, onun sadakadan daha degerli olan haysiyetini satin alacaksin.
Adil ol, kudretin surekli olsun.
Ayilmasi cok guc olan zenginlik sarhoslugunda Allah'a sigininiz.
Fikir catismalarinda dikkat cikar.
Yuzunuze karsi yapilan sisirme ovguleri dinlemekten kendinizi koruyunuz. Cunku onlar, kalpleri kirletip ortaliga pis bir koku yayarlar.

Ofke ve kizginliktan koru kendini. Cunku baslangici delilik, sonu pismanliktir.

 

 

 

 


  

 

Aleviten und ihre Bräuche

 

Viele Ansichten und Praktiken einer bedeutenden Anzahl heutiger Aleviten weisen deutliche Spuren von Volks- oder Aberglauben aus. Dazu gehören unter anderem der Glaube an nicht dokumentierte Wundertaten (kerametler) der Alevi-Bektaschi Heiligen und der dede. Zum Beispiel wird behauptet, Ali sei Mohammed als sprechender Löwe erschienen. Hadschi Bektasch soll auf wundersame Art und Weise nach Mekka befördert worden sein (daher sein Name Hadschi, dem Titel für Pilger nach Mekka). Abdal Musa (ein Jünger der Hadschi Bektasch Loge im 14. Jh. n. Chr.) soll bewirkt haben, daß im Sommer Wasser von der einen Seite eines Berges geflossen sei und im Winter von der anderen Seite. Balim Sultan (Bektaschi- Leiter aus dem 15. Jh.) soll durch eine wunder gewirkte Geburt zur Welt gekommen sein.

Hadschi Bektasch werden noch weitere Wunder zugeschrieben, für die es angeblich Hinweise im Umkreis der Hadschi Bektasch- Stadt Kirsehir geben soll. Als ich dort zu Besuch war, wurde mir z.B. von einem Einheimischen die Legende vom „Stein mit dem Loch“ (delikli tas) erklärt. Gemäß dieser Geschichte, die ich hörte, während ich vor dem delikli tas stand, hatten Soldaten das Haus von Hadschi Bektasch angegriffen und er floh auf seinem Pferd in die nahe gelegenen Hügel. Dort versteckte er sich unter einem Felsvorsprung. Die feindlichen Soldaten belagerten Hadschi Bektasch für vierzig Tage und Nächte. Dann schlug Hadschi Bektasch mit seiner Faust ein Loch in den Fels, das gerade groß genug war, um ihn und sein Pferd hindurch zu lassen und zu fliehen. Danach verkleinerte sich die Öffnung auf etwa Schulterhöhe.

Noch immer ist das Loch in jenem Felsen zu sehen. Viele Aleviten glauben, es werde sich weit genug vergrößern, wenn eine gerechte Person den Versuch unternimmt, durch dieses hindurch zu kriechen. Wenn sich jedoch eine ungerechte Person hindurchzwängen möchte, so wird die Öffnung noch kleiner und der Person gelingt es nicht. Jedes Jahr versuchen hunderte von Personen, durch dieses Loch zu gelangen.

Viele der heutigen Aleviten befolgen noch weitere Praktiken volkstümlichen Glaubens, deren Ursprung meist im Dunkeln liegt. Dazu gehören unter anderem:

Das Anzünden von Kerzen an den Gräbern von Heiligen

Das Küssen der Türrahmen heiliger Räume

Nicht auf die Türschwelle heiliger Gebäude zu treten

Das Gebet bekannter Heiler zu suchen

Wünsche auf ein Stück Stoff zu schreiben und an Bäume zu binden, denen geistliche Macht zugeschrieben wird.

 

 

Gedenkmonat - Muharrem

 

Das Muharrem-Fasten ist dieses Jahr vom 15. - 26. März. Durch die zwölftägige Trauerzeit zeigen die Aleviten ihre Verbundenheit mit Imam Hüseyin, der im Jahre 680 n. Chr. in Kerbela ermordet wurde. Um seinen Leidensweg nachzuempfinden, wird bei der Trauer gefastet und Enthaltsamkeit ausgeübt. Später wurden auch weitere Nachkommen der Prophetenfamilie (ehl-i beyt) von der Omaijadendynastie ermordet. Zu Ehren weiterer Imame wird deshalb zwölf Tage gefastet.
Die beispiellose Widerstandsleistung von Imam Hüseyin gegen die Ungerechtigkeit nimmt in Anatolien bei der Erziehung der Kinder einen großen Platz ein. Imam Hüseyins Widerstand gegen die Ungerechtigkeit bzw. sein Gerechtigkeitssinn wird den alevitischen Kindern in Form von ethischen Maximen gelehrt. Jedes Jahr gedenken die Aleviten dem Martyrium von Kerbela, wobei Yezit und die Seinigen verflucht werden. Sie danken Gott dafür, dass Imam Zeynel Abidin Kerbela überleben konnte und somit die Nachkommenschaft Alis –das Weiterleben des heiligen Wissens - sicherte. Im Gegensatz zu iranischen Schiiten, fügen sich die anatolischen Aleviten im Muharrem keine körperlichen Schmerzen zu, und stellen das Martyrium von Kerbela nicht als Schauspiel dar.
Aleviten setzen Muharrem mit Kerbela, Fasten und Trauer gleich. Das Nachempfinden von Kerbela im Monat Muharrem ist für die Gläubigen einer der wichtigsten Grundpfeiler. Da sich das Fasten nach dem arabischen Kalender orientiert, ist die Fastenzeit beweglich (Beginn: 20 Tage nach dem 1. Opferfesttag). Das Fasten ist keine absolute Pflicht, aber je nach körperlicher Verfassung und persönlichen Umständen beträgt es zwölf Tage. Nach dem Abendessen wird nichts mehr gegessen und getrunken bis nach Sonnenuntergang des folgenden Tages. Das Essen am Abend ist dann sehr einfach und nicht übermäßig, denn die Enthaltsamkeit ist immer der zentrale Punkt.
Es wird nicht geschlachtet und in keiner Form Fleisch verzehrt; man achtet sehr darauf, dass kein Blut fließt. Streitigkeiten werden vermieden, Gefühle anderer werden nicht verletzt, keinem Lebewesen wird Leid zugefügt, auch die Natur wird dementsprechend behandelt (nichts abbrechen, nichts schneiden). Man hält sich von jeglichem Vergnügen fern (keine Hochzeit, Verlobung,usw.). Man flucht nicht, hält sich von Tratsch fern, man lebt in Einvernehmen mit den Nachbarn und anderen Menschen.

Zur Geschichte von Kerbela
Kerbela ist eine Stadt im Irak. Für Aleviten jedoch ist Kerbela: Ursprung, Trauer, Widerstand, Hoffnung, Gerechtigkeitsliebe, Ungerechtigkeit.
Imam Hüseyin ist der Märtyrer, der in allen Gebeten, Gesängen erwähnt wird. Sein Name steht für Gebet, Widerstand, Gerechtigkeit und Liebe, denn er ist Maßstab bei diesen Werten. Die Geschehnisse von Kerbela endeten am 10. Oktober 680 n. Chr. mit der Ermordung des Imam Hüseyin und 72 seiner Gefährten seitens der Soldaten des sunnitischen Omaijaden-Führers Yezit. Imam Hüseyin, der Sohn von Kalif Ali und der Enkelsohn vom Propheten Mohammed, lehnte das Kalifat von Yezit (der Sohn von Muaviye), der die Herrschaft über die islamische Welt auf unberechtigter Weise unter seinen Nagel gerissen hatte, ab und unterwarf sich ihm nicht. Nachdem die Bevölkerung von Kufe Imam Hüseyin ihre Unterstützung zugesagt hatte und ihn nach Kufe eingeladen hatte, machte er sich zusammen mit etwa 100 Familienangehörigen und Gefolgsleuten auf den Weg nach Kufe, um die Leitung der Gemeinde von Yezit zu übernehmen, der im Namen des Islams unzählige Verbrechen beging. Als Imam Hüseyin und seine Leute Kerbela erreichten, wurden sie von der Armee Yezits gestoppt. In der heißen Wüste wurden sie tagelang dem Hungertod, vor allem durch Wasserentzug, ausgesetzt. Imam Hüseyin musste letztendlich gegen die zahlenmäßig zehntausendfach überlegene Armee von Yezit kämpfen. Am heißen Mittag des 10. Oktober wurde Imam Hüseyin ermordet, danach wurde mit 72 seiner Familienangehörigen und Gefolgsleuten genauso verfahren.

Asure
Nach 12-tägigem Fasten wird Asure (Süßspeise) gekocht und als Symbol der Dankbarkeit unter Bekannten, Verwandten und Nachbarn verteilt und gemeinsam gegessen. Aleviten bringen damit ihren Dank zum Ausdruck, dass Zeynel Abidin, der Sohn von Imam Hüseyin aufgrund seiner Krankheit das Massaker von Kerbela überlebte. Asure ist eine - aus zwölf verschiedenen Zutaten bestehende – Süßspeise. Die Zutaten können variieren, aber sie müssen zwölf an der Zahl sein, denn diese symbolisieren die 12 Imame. Es sind z. B. Weizen, Bohnen, Saubohnen, Kichererbsen, Kastanien, Haselnüsse, Pistazien, Mandeln, Sultaninen, Feigen, Aprikosen und Walnüsse.

 

 

Hizir-Fasten (Hizir Orucu)

 

Aleviten fasten in der zweiten Feburuarwoche und gedenken an Hizir Pascha


Aleviten glauben daran, dass die Heiligen Brüder Hizir und Ilyas als Propheten gelebt und das sogenante "Wasser zur Unsterblichkeit" getrunken haben. Nach diesem Glaube kommt Hizir auf Land und Ilyas im Meer zur Hilfe. Sie würden für diejenigen bereit sein und sie retten, die in Not geraten sind und "aus dem ganzen Herzen" Hilfe rufen. Sie bringen den Mensch Glück und Habe. Nach einer Erzählung soll Hizir das erste Mal von Gefolgten von Noah zur Hilfe gerufen worden sein und das mit Menschen Vollgeladene Schiff gegen Seekatastrophe geschützt haben. Nachdem das Schiff drei Tage Katastrophe überstanden haben soll, sollen die geretteten drei Tage lang gefastet haben, um Hizir ihre Dankbarkeit zu Bebeweisen.
Hizir wird in Anatolien als ein weisbärtiger Mensch auf einem Schimmel vorgestellt. Es wird gerufen; "Komm doch schnell lieber Hizir!". Im Volksmund wird er "Hizir mit Schimmel" benannt und werden über ihn zahlreiche Geschichten erzählt.
Jedes Jahr wird unter Aleviten die zweite Febuerwoche als Hizir Woche bzw. Hizir Monat genannt. Vom Dienstag an wird nach dem Abendmahl bis zum nächsten Abend 3 Tage lang gefastet. Viele Nachbar und Bekannten kommen zusammen und erzählen Geschichten über Hizir. In Begleitung von Saz werden schöne beruhigende Lieder gesungen. Am Freitagabend werden in Friedhöfen Kerzen angesteckt und den Kindern Geschichten von Hizir erzählt.
Am letzten Fastentag wird in und außer der Wohnung gereignt. Am Abend bereitet, man eine spezielle Speise (gavul) aus Weizenmehl und sie wird ganze Nacht offen gelegt. Jedes Familienmitglied wünscht sich etwas besonderes. Man glaubt, dass diese Wünsche in Erfüllung gehen, falls Hizir vorbeikommt und aus dieser Speise ausprobiert. Diese Speise wird am nächsten Tag an den in Heiligen Gedenkstätten an Nachbarn und Reisenden verteilt. Jeder versucht, Speisen von allen Familien zu kosten, damit sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, die Speise zu erwischen, aus der Hizir ausprobiert haben soll.
Hizir als Begriff nimmt einen großen Platz im Alltag. Viele Aleviten halten ihre Gelöbnisse im Namen Von Hizir und bitten um etwas im Namen von Hizir. "Hizir sei Dank", "Hizir möge kommen", "Es möge Mal von Hizir sein" u.a sind einige bekannte Sprüche. In manchen Gegenden wird den Kindern, Bergen, Seen, Wegen u.a. der Name Hizir gegeben. Es gibt sogar eine religiöse Tanz Namens "Hizir semah".
Im Monat Hizir wird das Hizir- Cemgebet abgehalten. In einigen Gegenden wird es als Abdal Musa- Gebet genant. Jeder wäscht vor dem Cemgebet und zieht saubere Kleider an. Im Cemgebet werden kein Schmuck getragen. Kinder, ältere und kranke Personen nehmen an das Cemgebet nicht teil.
Hizir auf Schimmel möge allen Menschen helfen und er möge alle bewachen.


Viele glauben, dass sich Hizir und Elia am Abend des 6. Mai jeden Jahres unter einem Rosenbaum treffen.

Das Fasten im Monat Muharrem
(Muharrem oder Mâtem Orucu)

Diese wichtigste Fastenzeit der Aleviten wird im allgemeinen entweder in den ersten zwölf Tagen des Monats Muharrem oder 20 Tage nach dem Opferfest (Kurban Bayrami) gehalten. Zusätzlich zum Verzicht auf Nahrung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, verzichten viele Aleviten in dieser Zeit auch Tag und Nacht auf das Trinken von Wasser, wobei sie an den Abenden jedoch andere Flüssigkeiten zu sich nehmen. Während dieser Fastenzeit vermeiden Aleviten jegliche Form von Annehmlichkeiten und Vergnügen. Ein Hauptanliegen dieser Fastenzeit ist es, die Ermordung von Hüseyin, dem Sohn Alis während der Schlacht von Kerbela, zu betrauern.

 

 

Brauchtum und Feiertage der Aleviten

 

Im folgenden sollen einige der für den interessierten Besucher auffälligsten und gleichzeitig bedeutsamsten alevitischen Bräuche und Feste beschrieben werden. Form, Bedeutung und Zeitpunkt können hier bei den einzelnen Alevi-Bektaschi Gruppen etwas variieren.

Die gemeinschaftliche Versammlung
(Cem oder Ayini Cem)

Der zentrale gemeinsame Gottesdienst der Aleviten wird auch Gemeindeversammlung (cem oder ayini cem) genannt. Aleviten glauben im allgemeinen, der Ursprung dieser cem gehe auf eine Versammlung zurück, bei der Ali vierzig besonders geistliche Personen (Kirklar Meclisi) in Anbetung und Lehre anleitete.

In Anatolien wurden diese Gottesdienste traditionell am Donnerstagabend abgehalten und Cuma aksamlari genannt, was eigentlich „Freitagabende“ bedeutet. Aus praktischen Erwägungen heraus werden diese Treffen heutzutage an einigen Orten jedoch am Sonntag gehalten, da dies in der Türkei der offizielle wöchentliche Feiertag ist.

Ein Gebäude oder Raum, der speziell solchen Veranstaltungen dient, wird Versammlungshaus (cem evi) genannt, jedoch kann das Treffen durchaus auch in einer Privatwohnung stattfinden. Die cem evi haben kein Minarett (minare) und Cem- Versammlungen werden nicht durch einen Gebetsruf (ezan) angekündigt.

Die Versammlungen werden von einem „Großvater“ (Dede) geleitet, dessen geistliche und moralische Autorität in der Gemeinschaft anerkannt ist und der den Anspruch erhebt, über die zwölf Imame direkt von der Familie Mohammeds abzustammen (seyyitlik). In Anatolien ist ein Dede meist für eine bestimmte Region zuständig. Er trägt dann Verantwortung für ein, zwei, drei oder mehr Dörfer in denen er sich abwechselnd aufhält. Somit unterstehen ihm alle Bewohner dieser Dörfer.

Eine traditionelle alevitische cem, auch görgü cem genannt, steht nur solchen offen, die sich einander und ihrem Dede verpflichtet haben. Keiner mit dieser Gruppe unversöhnten Person wird die Teilnahme an deren Versammlung erlaubt. Bevor der Dede den gottesdienstlichen Teil der Versammlung leitet, übt er sein Amt als Richter in einer Art öffentlichen Gerichtsverhandlung (halk mahkemesi) aus. Dort werden Streitigkeiten zwischen den Mitgliedern der Gemeinschaft beigelegt. Diejenigen, die sich weigern, ihre eigene Schuld zu bekennen oder sich mit anderen Mitgliedern zu versöhnen, werden vom Dede zurechtgewiesen und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen (düskünlük). Damit haben sie solange das Recht verloren, am Gottesdienst oder an Mahlzeiten der Gemeinschaft teilzunehmen, bis sie einsichtig geworden sind und sich zu ihrer Schuld bekennen.

In einigen Städten werden heute auch öffentliche cem- Versammlungen abgehalten. Deren Form unterscheidet sich etwas von einer traditionellen Dorf -cem. Zur Teilnahme an dieser Art von Versammlung kann auch ein Besucher eingeladen werden. Manche werden auch über das Fernsehen ausgestrahlt.

Der Dede sitzt bei der cem auf einem Schaffell (post) auf dem Boden an einem Ende des Raums. Die versammelte Gemeinschaft, die sowohl aus Männern als auch aus Frauen besteht, sitzt im Kreis auf dem Boden. Es besteht keine räumliche Trennung zwischen Männern und Frauen. Von den Frauen wird auch nicht verlangt, irgendeine bestimmte Art von Kleidung oder Kopfbedeckung zu tragen. Kinder dürfen auch anwesend sein.

Die Teilnehmer der Versammlung ziehen ihre Schuhe aus, bevor sie den Raum betreten. Ein Besucher wird feststellen, dass Aleviten in der Regel die zeremoniellen Waschungen (abdest) unmittelbar vor dem Gottesdienst nicht beachten. Vielmehr werden die Teilnehmer angewiesen, dass sie bereits gebadet oder geduscht zum Gottesdienst kommen sollen. Die meisten Aleviten sagen, dass es mindestens genauso wichtig ist, innerlich rein (batini oder iç temizlik) zum Gottesdienst zu kommen, wie äußerlich rein zu sein (zahiri oder dis temizlik). Manche vertreten sogar die Meinung, die innere Sauberkeit sei noch wichtiger.

Der Gottesdienst selbst besteht im wesentlichen aus Gebeten, die der Dede spricht, kurzen religiösen Ansprachen, Sologesang und dem gemeinsamen Gesang der Versammlung. Ein weiteres Schlüsselelement ist der kreisende, rituelle Tanz (semah), der von einer unterschiedlich großen Gruppe ausgewählter Männer und Frauen aufgeführt wird. Während des Singens und dem rituellen Tanz spielt der Dede ein siebensaitiges lauten-ähnliches Instrument (Saz, baglama). Manchmal begleitet ihn dabei ein zweiter Musiker oder dieser übernimmt das Spielen vollständig. Zu bestimmten Zeiten im Gottesdienst nimmt die Gemeinde mit untergeschlagenen Beinen oder kniend eine Haltung der Anbetung ein. Gelegentlich beugen alle gemeinsam den Kopf zu Boden (halka namaz).

Der Gottesdienst wird vollständig auf Türkisch abgehalten, inklusive Gebet und Gesang. Es kann jedoch vorkommen, dass in einer cem Teile des Koran auf arabisch vorgelesen werden. Die Themen der Lieder, Gebete und Ansprachen sollen die Gemeinde dazu ermutigen, Gott zu lieben, den Mitmenschen zu lieben und die Lehren Mohammeds, Alis, der zwölf Imame und Haci Bektas in die Praxis umzusetzen. Ein emotionaler Höhepunkt des Gottesdienstes sind eine oder mehrere Lieder, die im Gedenken an die Ermordung Alis und seiner Söhne gesungen werden. Dabei wird besonders an die Ermordung von Hüseyin, Alis Sohn, in der Schlacht von Kerbela gedacht.

Zum Abschluss der Veranstaltung nimmt die Gemeinde ein gemeinsames Mahl (lokma) ein. Dieses Essen besteht vor allen Dingen aus dem Fleisch eines Schafbocks, der in einer zeremoniellen Opferhandlung (kurban) geschlachtet wurde. Die Türen werden geöffnet und jedem wird kostenlos lokma (eine Mahlzeit aus Lammfleisch und Reis) und ayran (einem Getränk aus Joghurt und Wasser) angeboten.
Auch anlässlich des Gedenkens an geliebte Verstorbene werden Schafe geopfert und es wird gemeinsam gegessen.

Das Treffen beinhaltet zwar noch weitere Einzelheiten, wie etwa die „zwölf Taten des Dienens“ (oniki hizmet), jedoch sollte dieser Überblick dem Leser bereits einen Eindruck von der Zeremonie vermittelt haben.

Trotzdem der Glaube der Aleviten eine stark mystische Dimension beinhaltet, haben ihre religiösen Handlungen (erkân) fest gefügte Formen bzw. Abläufe. Traditionell orientierte Aleviten sind davon überzeugt, dass bestimmte Rituale und Gebete während der cem und auch bei anderen Zeremonien nach fest vorgegebenen Ordnungen durchzuführen sind und in ihrem Wortlaut nicht verändert werden dürfen. Da alevitische Formen und Traditionen von Generation zu Generation eher mündlich als schriftlich überliefert worden sind, weichen sie regional voneinander ab. Weniger traditionalistische Aleviten sind ohnehin der Meinung, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, irgendeine bestimmte Form ganz streng einzuhalten.

Newroz (Nevruz)

Der 21. März wird von den meisten Aleviten als Tag der Erneuerung, Versöhnung und des Frühlingsanfangs gefeiert. Viele glauben, auf diesen Tag falle der Geburtstag Alis. Manche glauben auch, es handle sich um den Hochzeitstag von Ali und Fatima, den Tag, an dem Josef aus dem Brunnen gezogen wurde, oder auch den Tag, an dem Gott die Welt erschaffen habe. Nevruz wird mit Cem- Treffen und besonderen Programmen begangen.

Alevitische Organisationen, Anbetungshäuser und Gemeinschaftszentren

Fast jeden Monat werden überall im Land neue alevitische Organisationen, Stiftungen und Verbände gegründet. Viele dieser Gruppen bemühen sich um den Erhalt und die Fortsetzung der Alevi- Bektaschi Kultur. Einige verfolgen auch politische Ziele, die für Aleviten von besonderer Bedeutung sind.

Cem Evi findet man heute in vielen Stadtteilen aller großen türkischen Städte und in einer ganzen Reihe von Provinzhauptstädten. Sie sind eine Ergänzung zu den historischen alevitischen Gebäuden (dergâh), die erst vor kurzem wieder restauriert worden sind. Diese cem evi und dergâh wurden nicht nur als Orte der Anbetung, sondern als Mehrzweckgebäude für die Gemeinde errichtet.

Die geistliche Bruderschaft (Müsahiplik)

Ein Eckstein im Glauben und in der Gesellschaft der Aleviten ist Müsahiplik, ein Bund zwischen zwei verheirateten Paaren. Während einer Zeremonie in Gegenwart des Dede versprechen diese beiden Paare auf Lebenszeit, sich und ihren Kindern in geistlichen, emotionalen und praktischen Dingen zur Seite zu stehen. Ein solcher Bund zwischen Ehepaaren wird mindestens als so verbindlich erachtet wie die Verpflichtungen, die unter Blutsverwandten bestehen. Daher spricht man bei Müsahiplik auch von geistlicher Bruderschaft (manevi kardeslik).

 

 

Semah

 

Viele kennen die Bilder der sich in Ekstase drehenden Derwische. In Sufi-Orden, wie dem Mevlevi-Orden und bei den Anhängern des Mystikers Haci Bektasi Veli (13. Jhd.) ist der Tanz ein fester Bestandteil der religiösen Riten und Traditionen. Der Semah (Himmel, Himmelsgewölbe) hat vor allem innerhalb der alevitischen Kultur einen hohen Stellenwert. In Begleitung von Saz und mystischen Liedern tanzen Frauen und Männer gemeinsam in Form eines Kreises, wie die Kreisbahnen der Planeten Sonne und Mond. Mit langsamen Bewegungen geht's los, Schritt für Schritt werden die Bewegungen schneller. Dabei darf nicht übersehen werden, dass der Semah nicht nur ein Tanzstil ist. Musik und Rhythmus, Gesang und Körpersprache - alles Fundamente des Tanzes - haben beim Semah eine tiefere, mystische Bedeutung. Er ist eine Erzählung, Ausdruck von Dankbarkeit, der Freude, des Reichtums, aber auch des Todes, umrahmt von Rhythmen und Musik. Er ist eine Inszenierung des Ursprungs des alevitischen Glaubens, der sowohl schiitische als auch alttürkische, vorislamische und altchristliche Elemente umfasst. So erklärt es sich auch, dass es kaum regionale Unterschiede gibt, dass der Semah eine gemeinsame Sprache ist, der sogar weit entfernte alevitische Gemeinden miteinander verbindet.
Innerhalb der Cem-Zeremonien, den religiösen Gemeindeversammlungen der Aleviten, ist der symbolische Tanz nicht wegzudenken. In ihm spiegeln sich die Rätselhaftigkeit der islamischen Anfänge und Legenden wider. Hier wird die Himmelfahrt Muhammeds (gepriesen sei der Prophet) und das Leiden der Zwölf Imame dargestellt, den direkten Nachfahren des Propheten und somit für die Aleviten und Schiiten seine rechtmäßigen Nachfolger. Der Tanz selbst erzählt von seiner eigenen Entstehung: Als Muhammed von der Himmelfahrt zurückkehrt, begegnet er den so genannten Vierzig, eine Gruppe von Heiligen. Er hat eine Traube bei sich, diese wird ausgepresst und der Saft versetzt die Vierzig in einen Rausch. Sie sagen "Bei Gott", nehmen sich bei den Händen und beginnen mit dem Semah. Auch Muhammed tanzt mit ihnen. Während des Tanzes fällt der heilige Turban des Propheten auf den Boden und zerfällt in vierzig Streifen, aus denen sich jeder der Heiligen einen Rock schneidert. Wie diese Legenden ist auch die Umgebung des Cem voller Symbolsprache. Das Zentrum des Raumes stellt die Welt dar, durch das "Stampfen" beim Semah will der Tänzer sich von der begrenzten, materialistischen und egoistischen Welt befreien.
Der Semah ist voller Emotionen und Ausdruck der Ergriffenheit. Dennoch ist er nicht ein ausschweifender Tanz, sondern bestimmt von einer hochkomplizierten Symbolik vieler kleiner Bewegungen. Die Gefühle und die Atmosphäre bei diesem Ritual sind nicht wirklich in Worte zu fassen, sie bleiben ein Geheimnis einer an Geheimnissen reichen Lehre. Eine Lehre, die in den Worten des Volkssängers Nesimi ihren Ausdruck findet: "In mich passen zwei Welten, In nur diese Eine passe ich nicht, Ich bin eine freie Seele, In Orte und Körper passe ich nicht, Sei still und bleib zurück, Denn in Worte passe ich nicht".

Nach der Überlieferung vom 6. Imam im " IMAM CAFER BUYRUK " wurde der Semah erstmals im " Geheimbund der VIERZIGER " vollzogen. Dieser Bund bestand aus 17 Frauen und 23 Männer und geht auf eine früh- alevitische Glaubensgruppe des 6. Jahrhunderts zurück.. Unter diesen Personen war auch Ali ,der Schwiegersohn Mohammed's vertreten. In diesem Bund wurde dann in Anwesenheit von Propheten Mohammed eine Traube zerdrückt, so das alle ein Schluck davon einnahmen. Daraufhin haben die " Vierziger " den Semah " getanzt ".

Anderen Quellen zufolge ist der Semah ein Relikt aus voralevitischen alttürkischen Religionen ( Schamanismus ) , die von den Aleviten in den Frühislam eingebettet worden sind.

Der Semah ähnelt einem Reigentanz. Allerdings sollte er nicht als folkloristisches Element betrachtet werden, das zu feierlichen Anlässen oder gar zum Vergnügen getanzt wird. Der Semah ist vielmehr ein Gebetsritual, der nur in der Cem-Zeremonie vorgetragen werden sollte.

Wie wird getanzt?

Der Semah wird von Frauen und Männer unterschiedlichen Alters ( ohne Kinder unter vierzehn Jahren) praktiziert. Die Kleidung sollte aus den Alltagskleidern bestehen, weil es nicht auf die äußere, sondern auf die innere Vereinigung mit Gott und Natur ankommt.. Die Semah- Mitglieder bewegen sich in einer kreisförmigen Figur. Dabei drehen sie sich zusätzlich um die eigene Achse. Die Handinnenfläche der rechten Hand zeigt nach oben und die linke Handinnenfläche ist auf den Boden gerichtet. Es finden keine körperlichen Kontakte, wie zum Beispiel Hände halten, zwischen den Teilnehmern statt. Die dabei dargestellte Figur, also das Drehen in einer " Kreisbahn " und das Drehen um die eigene Achse, symbolisiert nicht nur das Universum, wo die Planeten in einer Umlaufbahn um die Sonne und um ihre eigene Achse kreisen, sondern auch die ewigen Kreisläufe des Lebens und der Natur. Denn für die Aleviten ist die Dreieinigkeit von GOTT- MENSCH- NATUR ein sehr wichtiges Element ihrer Religion. Nur wenn alle drei vereint sind, also in Eins verschmolzen sind, kann man zur Wahrheit gelangen. Wenn man nur eins der drei als Schwerpunkt oder als das Höchste anpreist, so verschwindet die Harmonie zwischen allen drei, was dann zur Chaos führen kann. Die Aufgabe des Menschen ist also das Erreichen des " Eins-Werden" mit Gott und Natur. Die Dreieinigkeit Gott-Mensch-Natur ( nicht zu verwechseln mit der christlichen Dreifaltigkeit ) wird vom Semah- Teilnehmer in dem Ritual symbolisiert. Die langsamen Rhythmen der SAZ ( Langhals-Laute ) zu Beginn des Semah, führen jeden Teilnehmer des Cem's einen mystischen Zustand. Nach und nach werden die Rhytmen schneller und durch diese unterschiedliche Phasen versucht der Semah-Teilnehmer den Zustand der Vereinigung von Gott- Mensch- Natur zu erreichen. Die nach oben und unten gerichteten Hände versuchen dabei symbolisch eine Verbindung / Vermittlung zwischen Erde und Gott darzustellen. Die Flugbewegung des bei den Aleviten heiligen Tieres, des Kranichs ( Turna ), wird ebenfalls nachgeahmt.

Leider wird der Semah heutzutage von den alevitschen Jugendlichen nicht ausreichend als religiöses Ritual wahrgenommen und gewürdigt. Einige verwechseln den Semah mit Folklore und versuchen überall, wo es sich anzubieten scheint, den Semah zu " tanzen" . Doch wenn wir nicht selber unsere Fehler korrigieren, werden vielleicht unsere Kinder den Semah wirklich nur als Folklore kennen lernen.

MAN KANN UND SOLLTE AUCH NICHT IN HOCHZEITEN, FEIERLICHEN ANLÄSSEN ODER POLITISCHEN VERANSTALTUNGEN DEN SEMAH VORFÜHREN ODER " TANZEN " . DENN SO GEHT DER GANZE SINN DES SEMAH'S, DAS EINS - WERDEN MIT GOTT UND NATUR, REGELRECHT VERLOREN !!!!!

DEGERLI CANLAR ! ! ! SEMAHLARIMIZA SAHIP CIKALIM. HER EGLENCELERDE, GECELERDE VE DÜGÜNLERDE SEMAH DÖNMEYELIM..... SEMAHIN TEK YERI CEM' LERIMIZDIR, HÜNKAR BEKTASI VELI, ABDAL MUSA ANMA vb. GÜNLERIDIR ! !

Das Semah - Ritual
Das Rätselhafte am Alevi- Bektaschismus erfordert aufgrund der Fülle von Symbolen eine breit angelegte und tiefgründige Untersuchung. So sagte auch schon Haci Bektaschi Veli: „Alles hat ein sichtbares und 72 unsichtbare Gesichter“.
Wenn man den Semah nur einseitig betrachtet, wird er als ein Tanzstil wahrgenommen werden. Denn Musik, Rhythmus, Gesang und Körpersprache sind Bestandteile aller Formen des Tanzes. Der Tanz ist ein Ausdrucksmittel des Menschen, das Tod, Freude, Reichtum und Dank mit Rhythmus- und Musikbegleitung erzählerisch umsetzt. Auf diese Art glaubte man sogar auf die Natur einwirken zu können. Denn letztlich sind Musik und Körpersprache ein Medium. Wichtig zu verstehen ist dagegen die innere Bedeutung der Musik und der Handlungen und natürlich der zugrunde liegende Gedanke.
Bei der Beleuchtung des Semah muss man sich, die beim Semah entstehende Emotionalität, die Freude, die sich in der Körperbewegung widerspiegelt und die treibende Motivation, vergegenwärtigen. Die so gewonnene Erkenntnis wird den Semah natürlicherweise innerhalb der Grenzen der alevitischen Lehre einfügen. Diese Ergebnisse werden uns sogar mit einer authentischeren Erkenntnis bekannt machen.

Ich komme aus der Ewigkeit,
was will ich mit der vergänglichen Welt.
Ich habe Sein Antlitz gesehen,
was will ich mit der vergänglichen Welt.
Wie Jesus verlasse ich die Welt und begebe mich in den Himmel.
Ich bin der Gefährte von Moses,
was will ich anderes.

Im obigem Nefes (Lieder von mystischer Liebe und Erfahrung) wird das Menschenbild des Alevi- Bektaschismus deutlich. Der Mensch entspringt dem Kosmos, erlangt Substanz und ist ein kleiner Teil der irdischen Gemeinde.
Innerhalb der belebten und unbelebten Natur ist der Mensch als einziger in der Lage seine Umwelt bewusst wahrzunehmen. Für diese Gabe und für die Schöpfung einer mannigfaltigen Natur bringt der Mensch Ihm (dem Schöpfer) Dank und Bewunderung entgegen.
Der Mensch ist nicht nur Kopf und Fuß,
er hat innere Werte, nicht nur Äußerlichkeiten.
Was den Menschen also von anderen Lebewesen unterscheidet, ist sein Bewusstsein. Dieses menschliche Bewusstsein führte zur Erkenntnis der wahren Bedeutung des Menschen.
Die Freude darüber und das Erkennen der Schönheit der Schöpfung führt zu Genuss und Ehrerbietung. Der Gottesdienst zielt alleine auf Genuss und Muhabbet. Als Muhabbet bezeichnet man eine Zusammenkunft, bei der religiöse Hymnen vorgetragen und die Angelegenheiten der Gemeinschaft behandelt werden. Das zentrale Anliegen dabei ist die einvernehmliche Verständigung untereinander (Muhabbet Meydani? Platz der Zuneigung/Liebe).
Der Schöpfer (HU) schuf alles mit Liebe und dem Gefühl des Muhabbet.
Muhabbet ist der Pfeiler des Himmels und der Erde,
Über Muhabbet führt der Weg zu Gott.
Die obigen Worte sind sehr interessant, denn sie messen dem muhabbet eine sehr große Bedeutung zu, d.h. wer nichts von muhabbet versteht, dem wird Gottes Liebe nicht zuteil wer-den. Die schöpferische Kraft wird verglichen mit dem Licht der „Kerze der Schönheit“ (kud-ret kandili). Laut Koran stellt dieses Licht die gesamte Welt dar. Die bei Cem- Zeremonien angezündete Kerze symbolisiert die Kraft des Wissens, die in Form von Licht (nur) sichtbar wird. Man glaubt, dass dieses Licht gleichzeitig Muhammed und Ali symbolisiert. Deshalb wendet man beim Semah der Kerze niemals den Rücken zu. Die Ehrerbietung gegenüber der Kerze ist ein Symbol des Wissens (Marifet) von muhabbet.
In allen Akten des Cem und während des Semah zeigt man den geistlichen Oberhäuptern (Pir) der Gemeinschaft gegenüber Ehrerbietung (post’a niyaz), indem man sich z.B. vor ihnen verbeugt. Die Stellung der Geistlichen bezeichnet man als post. Die Bedeutung, die der Pir inne hat, ist muhabbet und stellt Imam Hüseyin dar.

Im Semah hat die Hand eine große Bedeutung. Sie gestaltet ihn vom Anfang bis zum Ende. Denn die Hand ist ein Instrument, das Gedanken ausführt. Die Hand hatte für Hz. Ali und Hz. Fatma eine bedeutende Stellung, wie auch heute innerhalb der Lehre. Die grüne Hand, die schöpferische Hand, ist die Hand Fatmas.
Der Hand begegnet man auch beim Cem der Vierzig und bei der Himmelsreise. Wie aus dem Buch „Kuslarin Dili“ von Sevki Baba zu entnehmen ist, symbolisiert der Handrücken das Klare, das Deutliche (zahir) und die Handfläche das Verborgene, das Innere (batin). Man sieht auf die Handfläche, um vielleicht das Verborgene zu sehen. Oder aber man sieht Ali. Falls die Hand der Spiegel des Gesichtes ist, denkt man an die Verszeile von Hilmi Baba: „Ich hielt den Spiegel vor mein Gesicht und erblickte Ali.“.
Diejenigen, die beim Cem einen Dienst erweisen und in manchen Regionen auch die Semah-Tänzer, binden sich einen Gürtel um. Dieser Gürtel heißt auch Gayret Kusagi und zeigt ihre Bereitschaft für den Dienst. Dieser grüne oder rote Gürtel geht zurück auf den oben beschriebenen Cem der Vierzig, wo Muhammeds Turban in vierzig Streifen fiel.

Der Semah muss aus freien Stücken erfolgen, nicht unter Zwang oder um jemanden einen Gefallen zu tun.
Die freudige und gleichzeitig meditative Atmosphäre beim Cem und der Anblick der Freude der Menschen darüber, Gott nah zu kommen sind schwierig über die schriftliche Sprache zu vermitteln
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